Hannes Koch
Kurzbiographie des Preisträgers in der Kategorie Thema des Jahres 2018: „Heimat und die Fremden“
Jahrgang 1961, wollte Journalist bei der Tageszeitung taz sein – was 1990 auch klappte. Er konzentrierte sich auf Themenfelder, bei denen man Millionen und Milliarden auseinanderhalten muss - Wirtschaft, Umwelt, Finanzen und Soziales. 2007 machte er sich mit Kollegen und Kolleginnen selbstständig und schreibt seitdem im eigenen Büro „Die Korrespondenten“ für taz, Funke Mediengruppe, Freitag, Badische Zeitung, Mannheimer Morgen, Tages-Anzeiger Zürich und weitere Medien. 2012 veröffentlichte er mit Kollegen das Buch „Stromwechsel – wie Bürger und Konzerne um die Energiewende kämpfen“. 2007 erschien sein Buch „Soziale Kapitalisten“, das sich mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen beschäftigt.
Im Interview
Wie entstand die Idee zu Ihrem Beitrag und wie haben Sie recherchiert?
Weil Karim bei uns wohnte, kam das Thema zu mir. Die Geschichte war zu eindrucksvoll, als dass ich sie hätte vorbeiziehen lassen können. Die meiste Recherche fand in der Form aktiven Handelns im Zusammenleben, bei Ämtern, Freunden und Ärzten statt.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie dabei?
Es war nicht leicht, die Erlebnisse möglichst ehrlich zu beschreiben und gleichzeitig eine auch selbstkritische Distanz zu entwickeln. Schließlich ging es darum, eine persönlich-praktisch-politische Haltung zum Mega-Phänomen der Zuwanderung zu formulieren.
Wie wurden Sie bei der Recherche unterstützt?
Die KollegInnen in der Wochenend-Redaktion der taz waren sehr hilfreich. Sie haben die Geschichte begleitet und redigiert.
Was macht für Sie persönlich guten Journalismus aus?
Er sollte unideologisch sein, versuchen, das Thema aus den relevanten Perspektiven zu betrachten, trotzdem eine Haltung erkennen lassen und den öffentlichen Diskurs mit einem klugen Gedanken voranbringen. Was braucht ein herausragender Artikel? Zusätzlich zu diesen Eigenschaften berührt er die LeserInnen und zieht sie in den Bann.