Dr. Gregor Peter Schmitz
Kurzbiographie des Preisträgers in der Kategorie Meinung lokal
Jahrgang 1975, studierte lang und gerne: Jura und Politikwissenschaft, in München, Paris, Cambridge und Harvard. Nach einem Abstecher zur Bertelsmann Stiftung, wo er das Brüsseler Büro leitete, berichtete Schmitz für den SPIEGEL und SPIEGEL Online sechs Jahre lang aus Washington und zwei Jahre lang als Europakorrespondent aus Brüssel. 2015 übernahm er die Leitung des Hauptstadtbüros der Wirtschaftswoche, ehe er 2017 Chefredakteur der Augsburger Allgemeine wurde. Als Mitglied des NSA- und Wikileaks-Team des SPIEGEL wurde Schmitz mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet, er erhielt auch den Arthur F. Burns-Preis. Sein erstes Buch „Wetten auf Europa – Gespräche mit George Soros“ war ein SPIEGEL-Besteller und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Im Interview
Wie entstand die Idee zu Ihrem Beitrag und wie haben Sie recherchiert?
Die Idee setzte sich in meinem Kopf in dem Moment fest, als mein Wechsel von der Hauptstadt in die vermeintliche „Provinz“ bekannt wurde. Die (höchst vielfältigen) Reaktionen haben im besten Sinne meine journalistischen Sinne geschärft: darauf zu achten, wie wir zwischen Stadt und Land, zwischen Metropole und Provinz eher übereinander sprechen als miteinander – und wie sehr mich diese drohende Entfremdung an meine Jahre in den USA, die dortige Spaltung des Landes sowie die Verrohung der Gesprächskultur zu erinnern begann.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie dabei?
Klischees und gegenseitige Verständnislosigkeit aufzusaugen und aufzuschreiben – ohne dabei eigene Klischees zu bedienen und selber verständnislos zu werden.
Von wem wie wurden Sie dabei unterstützt?
Eigentlich von allen, denen ich in dem Jahr, das mein Essay maßgeblich schildert, begegnen durfte, und die mich inspiriert haben, ob bewusst oder unbewusst.
Was macht für Sie persönlich guten Journalismus aus?
Journalisten, die Journalismus sehr ernst nehmen, sich selber aber nicht so.
Was braucht ein herausragender Artikel?
Die bescheidene Gewissheit, dass ein Artikel niemals die ganze Welt erklären kann. Aber zugleich die unbescheidene Unverschämtheit, daran zu glauben, dass man genau das doch immer wieder mal versuchen kann.
Was erwarten Sie von der Preisverleihung am 26. Juni in Berlin?
Spaß. Freude. Kollegialität. Journalismus eben.