Gregor Haschnik
Kurzbiographie des Autors
Geboren am 23. August 1982 in Kattowitz und 1989 nach Hanau gezogen. Nach dem Abitur erste Berichte für den Maintal Tagesanzeiger, anschließend Studium der Journalistik und Kommunikationswissenschaft sowie der Romanistik in Hamburg. Währenddessen erscheinen Texte in der SZ, FTD und anderen Medien. Mitautor des an der Universität Hamburg entstandenen Interview-Buches „Skandal! Die Macht öffentlicher Empörung“. In den Semesterferien freie Mitarbeit im Pariser Korrespondentenbüro von Burda. Anschließend erst Volontär, dann Politikredakteur bei der Saarbrücker Zeitung. Deutscher Lokaljournalistenpreis 2011 in der Kategorie Integration. Seit September 2012 Redakteur bei der Frankfurter Rundschau im Ressort Frankfurt/Rhein-Main.
Im Interview
Wie entstand die Idee zu Ihrem Beitrag und wie haben Sie recherchiert?
2014 kam der erste Hinweis per Mail. Dann folgten viele Gespräche und Schriftwechsel mit Aussteigern, städtischen Mitarbeitern, Mitgliedern der Glaubensgruppe, Ermittlern, Rechtsmedizinern, Psychologen und anderen Experten. Außerdem habe ich die Bücher der Führungsfiguren der Gruppierung gelesen, in denen es um ihre Lehre geht, viele interne Unterlagen ausgewertet, darunter angebliche Gottesbriefe, sowie öffentlich zugängliche Dokumente, etwa aus dem Handelsregister. Es zeigte sich, dass die zunächst unglaublich klingende „Geschichte“ keine war. Sondern dass es notwendig war, den Hinweisen nachzugehen.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie dabei?
Einige Aussteiger davon zu überzeugen, sich mir zu öffnen. Sie hatten Angst vor der Vergangenheit und möglichen Konsequenzen. Behörden dazu zu bringen, meine Fragen zu beantworten. Ämter mauerten, weil sie im Umgang mit der Gruppe nicht richtig hingeschaut und versagt hatten. Zudem gab es von verschiedenen Seiten Versuche, mich einzuschüchtern und an meiner Glaubwürdigkeit zu kratzen. Ich habe versucht, mich nicht davon irritieren zu lassen, sondern so viele Hinweise, Belege und Indizien wie möglich zusammenzutragen und mir ein Bild zu machen.
Von wem wurden Sie dabei unterstützt?
Von meiner Frau, die auch Journalistin ist, sowie von der Redaktion der Frankfurter Rundschau. Sie standen auch bei Gegenwind stets hinter mir.
Was macht für Sie persönlich guten Journalismus aus?
Hartnäckigkeit, Besonnenheit, aber auch Raum für Ungewissheit.
Was braucht ein herausragender Artikel?
Ein herausragendes Thema, das bewegt. Erkenntnisse, die zur Aufklärung beitragen. Tiefe Recherche, präzise Sprache.