Der Theodor-Wolff-Preis 2013

Preisträgerinnen und Preisträger

Kategorie Lokaljournalismus

Portraitfoto von Jan Haarmeyer
Jan Haarmeyer

Im Namen des Volkes, auf Kosten des Kindes

Hamburger Abendblatt vom 8. Juni 2012

Jan Haarmeyer

Journalist

Screenshot des nominierten Textes von Jan Haarmeyer von der Hamburger Abendblatt-Website
Hamburger Abendblatt
Portraitfoto von Kai Müller
Kai Müller

Es war ein schöner Tag

Der Tagesspiegel, 8. Dezember 2012

Kai Müller

Journalist

Screenshot des nominierten Textes von Kai Müller von der Tagesspiegel-Website
Der Tagesspiegel

Kategorie Reportage / Essay / Analyse

Portraitfoto von Robin Alexander
Robin Alexander

Auf den Herd gekommen

Welt am Sonntag, 11. November 2012

Robin Alexander

Journalist

Screenshot des nominierten Textes von Robin Alexander von der Welt-Websitevon
Die Welt
Portraitfoto von Jochen Arntz
Jochen Arntz

Mein Kanzler

Süddeutsche Zeitung, 21./22. Juli 2012

Jochen Arntz

Journalist

Screenshot des nominierten Textes von Jochen Arntz von der der SZ-Website
Süddeutsche Zeitung
Portraitfoto von Andrea Jeska
Andrea Jeska

Der Mann, der die Wüste aufhielt

Die Zeit, 29. November 2012

Andrea Jeska

Journalistin

Screenshot des nominierten Textes von Andrea Jeska von der Zeit-Website
Die Zeit

Kategorie Lebenswerk

Portraitfoto von Alfred Grosser
Alfred Grosser

Preis für das Lebenswerk

Alfred Grosser

Publizist

Trophäe des Theodor-Wolff-Preises
BDZV

Preisverleihung

Preisverleihung 2013

Impressionen Verleihung Theodor-Wolff-Preis am 4. September 2013 in München

Redetexte

Es gilt das gesprochene Wort

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste, sehr verehrte Preisträgerin und Preisträger des Theodor-Wolff-Preises2013, liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist mir eine besondere Freude, Sie im Namen der Südwestdeutschen Medienholding und des Süddeutschen Verlages mit der Süddeutschen Zeitung hier in München zur Verleihung des Theodor-Wolff-Preises 2013 begrüßen zu können. Diesen Willkommensgruß spreche ich im Namen der Gesellschafter, unserer Gremien, der Geschäftsführungen, der Chefredaktion und Redaktionen unserer Verlags- und Mediengruppe aus.

Natürlich freut es mich ganz besonders, dass wir die Gastgeberrolle in diesem Jahr übernehmen durften, nicht zuletzt deshalb, weil wir damit auch etwas an das Kuratorium für den Theodor-Wolff-Preis zurückgeben möchten. Waren doch in den 51 Jahren unter den Preisträgern 42 Journalisten und Journalistinnen der Süddeutschen Zeitung.

Liebe Gäste, seit vielen Jahren nehme ich, wenn es irgendwie geht, an der Verleihung des Theodor-Wolff-Preises teil. Faszinierend ist jedes Jahr die Vielfalt der Beiträge, die ausgezeichnet werden. Ebenso die Verschiedenheit der Preisträger. Die Artikel greifen Geschichten und Begebenheiten und Menschen aus unserem Alltag auf und betrachten diese aus überraschenden Perspektiven. Sie geben uns oft einen neuen Blick auf unsere Welt, und keine Geschichte lässt den Leser unberührt. Wenn die Preisträger dann gefragt werden, was für sie wichtig war und ist, so schreiben zu können, dann kommt häufig die Antwort: „ Man braucht dafür Zeit, eine gewisse Muße und Freiheit im Redaktionsalltag.“ Wie wahr.

Doch stellt sich aktuell natürlich die Frage, wie lange können Redaktionen und Verlage diese Rahmenbedingungen noch zur Verfügung stellen? Sind wir doch seit Jahren mit wachsender Begeisterung an der Selbstzerstörung dabei, unser Medium „Zeitung“ tot zu schreiben. Immer wieder prophezeien wir aufs Neue unser eigenes Ende.

Wird jetzt durch die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate tatsächlich das Ende der Zeitung eingeläutet? Ich denke hier an den Verkauf der Washington Post, den Verkauf von Boston Globe, den Erwerb von Lokalzeitungen in Amerika durch Warren Buffet und nicht zuletzt auch die Veränderungen in der Medienlandschaft hier in Deutschland.

Beginnt damit eine Zeitenwende in den Zeitungen? Beginnt jetzt die Zeit der Zahlenfresser und Controller und wird ausschließlich die Rentabilität des Unternehmens der Maßstab?

Wie unterschiedlich die Beurteilung über unsere Branche ausfallen kann, zeigt eine Äußerung von Markus Spillmann, Chefredakteur der NZZ, der offen eingesteht, dass er beim Nachdenken über die Zukunft der Tageszeitungen schlaflose Nächte habe und auf der anderen Seite die Äußerung von Pietro Supinio, der Präsident von Tamedia, einer Schweizer Verlagsgruppe, der sagt, „uns ging es noch nie so gut wie heute“.

In seinem Beitrag im „Spiegel“ geht Cordt Schnibben so weit, dass er es als unanständig betrachtet, wenn Zeitungsverlage auf ihre unbestrittenen Vorteile verweisen. Ist es denn verwerflich, darauf zu verweisen, dass die Tageszeitung das Medium mit dem größten Vertrauen ist, dass wir jeden Tag 50 Millionen Leser erreichen und wir print plus online 70% der über 14-jährigen erreichen? Dass jeder Zeitungsnutzer 40 Minuten mit der Lektüre seiner Zeitung verbringt? Das sind die Fakten.

Das sind doch eindrucksvolle Daten, auf die wir aufbauen können. Ich meine: Hier sind die Zeitungsverlage in Deutschland gut gerüstet.

Wir und damit meine ich Verlage ebenso wie die Redaktionen verbessern kontinuierlich Inhalt und Erscheinungsbild unserer Zeitung – print, online, mobil und investieren in unsere Marken. Noch nie hatten wir so viele Möglichkeiten, unsere Inhalte angepasst an die Bedürfnisse des Nutzers/Lesers auf unterschiedlichsten Kanälen auszuspielen. Wir können heute so aktuell sein, wie jedes andere Medium, und unsere Titel sind in den sozialen Netzwerken hervorragend vertreten. Unsere Redaktionen sind näher an Ihrem Publikum als jemals zuvor. Dies scheint zu wirken. Aus dem Medienvielfaltsmonitor der bayerischen Landeszentrale für neue Medien geht hervor, dass die Bedeutung der Zeitungen seit 2012 zugenommen haben. Der Geschäftsführer der BLM, Johannes Kors,  meint dazu, ich zitiere: „Durch seine Qualität hat das Print-Segment bei der Meinungsrelevanz hinzugewonnen. Für den Zeitungsleser spielt die Qualität des Mediums eine große Rolle, auch wenn die Reichweite zurückgeht.“ (Zitat Ende)

In den digitalen Medien haben die Verlage attraktive Angebote mit denen sie Nutzer erreichen, die bisher nicht zum Abonnentenkreis zählten Wir verlängern unsere Inhalte auf Ebooks. Kurzum: Mit unseren Marken erreichen wir so viele Menschen wie nie zuvor. Darauf gilt es aufzubauen. Und dies ist eine gemeinsame Aufgabe von Verlegern, Geschäftsführungen, Redaktionen und den Verlagen.

Bei alledem, meine Damen und Herren, liebe Gäste, ist die große Herausforderung, neue Geschäftsmodelle für Verlage und Medienunternehmen zu entwickeln.Das Betreiben von E-Commerce-Plattformen allein ist keine Antwort auf die Frage, ob es auch in Zukunft noch Qualitätsjournalismus geben wird.

Ich meine, wir brauchen den anspruchsvollen, reflektierenden und unterhaltenden, einordnenden und überraschenden Journalismus so dringend wie nie zuvor. Und so gut wie zuvor. Nur mit Qualitätsinhalten wird es uns gelingen, in der digitalen Medienwelt Bezahl-Modelle zu etablieren.  Doch neu ist das nicht: Die Tageszeitung basierte immer auf einem Paid-Content-Modell.

Die Verlage werden künftig noch mehr als heute vielfältige Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln müssen, um die Menschen bei ihren Informationsbedürfnissen abzuholen und zu binden.

Und meine sehr geehrten Damen und Herren, dafür ist eine äußerst gesunde Grundlage unbedingt erforderlich. Und nach meiner Kenntnis haben die Zeitungsverlage eine rentable Basis und ein stabiles Fundament. Die Zeitung hat Zukunft! Unser Medium bietet den Lesern Ordnung und Einordnung, und es wird auch in Zukunft darum gehen, Inhalte in unseren Titeln zu veröffentlichen, die der Leser eben nicht schon aus anderen Medien kennt.

Dabei handelt es sich um genau solche Inhalte, für die die Preisträger und Preisträgerinnen des Theodor-Wolff-Preises stehen.Die Beiträge sind unkonventionell, beobachtend, detailreich, spannend und machen nachdenklich. Sprachlich brillant, berührend, manchmal auch komisch, vor allem aber exklusiv.

Und nicht zuletzt deshalb sollten wir uns in unseren eigenen Titeln nicht schlechter machen als wir sind. Nicht, dass wir eines Tages noch selbst überrascht sind, wenn wir morgens eine Zeitung auf dem Frühstückstisch haben. Und liebe Kolleginnen und Kollegen, dafür müssen wir auch selber etwas tun. So finde ich es bedenklich, dass es uns nicht gelungen ist, unsere Branche in einer gemeinsamen Anstrengung in der Öffentlichkeit mit all ihren Vorteilen darzustellen. Gerade, zumal es eindrucksvolle Beispiele anderer Branchen, wie beispielsweise der Handwerker- und der Ärzteschaft gibt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns die Zukunft, jeder für sein Unternehmen, und – dort wo es möglich ist – gemeinsam angehen und gestalten. Lassen sie uns agieren und nicht reagieren, zeigen wir weiterhin den unternehmerischen Mut, den wir auch in der Vergangenheit hatten, wann immer es darum ging, für unsere Unternehmen neue Märkte zu entdecken oder unsere Geschäftsmodelle weiter zu entwickeln.

Und auch schon früher war die Zukunft alles andere als sicher, oder um es mit Karl Valentin zu sagen: „Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.“ In diesem Sinne, wünsche ich uns etwas mehr Zuversicht, Mut und Vertrauen in die 400 Jahre alte Zeitung und alle sich daraus entwickelbaren digitalen Geschäftsmodelle.

Meinen Dank aussprechen möchte ich an dieser Stelle natürlich dem Kuratorium des Theodor-Wolff-Preises und der Jury, aber ganz besonders der Geschäftsstelle des BDZV und dabei besonders Frau Pasquay und hier dem Gastgeber Süddeutscher Verlag, insbesondere Frau Herles und Frau Gollin, die sich um Durchführung und Gestaltung des heutigen Abends ganz besonders gekümmert haben.

Und so freue ich mich auf einen abwechslungsreichen Abend und ich bedanke mich nochmals sehr herzlich dafür, dass Sie zu uns nach München gekommen sind.

Vielen Dank!

Es gilt das gesprochene Wort

Ich freue mich, dass wir den Theodor-Wolff-Preis erstmals in München verleihen - und dass unser Fest einmal mehr ein Treffen ist, bei dem Journalisten, Politik, Medienwirtschaft, Kultur und Wissenschaft zueinanderfinden. Herzlichen Dank, dass Sie alle unserer Einladung gefolgt sind.

Mein ganz besonderer Dank gilt dem Verlag der „Süddeutschen Zeitung“, der so großzügig die Rolle des Gastgebers übernommen hat. Er tut das – Herr Dr. Rebmann erwähnte es gerade – in dem Bewusstsein, seit der Gründung unseres Preises vor nunmehr 51 Jahren immer wieder eine Preisträgerin oder einen Preisträger hervorgebracht zu haben. So auch in diesem Jahr.Und ich möchte die gute Gelegenheit ergreifen, Redaktion und Verlag zu diesem Qualitätsausweis, der etwas Besonderes ist, weil er von der gesamten Branche getragen wird, auch von meiner Seite sehr herzlich zu gratulieren.

Auszeichnungen wie der Theodor-Wolff-Preis, der Henri-Nannen-Preis, der Lokaljournalistenpreis oder der Wächterpreis, um die bedeutendsten Würdigungen zu nennen, sind ein Gradmesser für den publizistischen Anspruch, dem sich unsere Branche jeden Tag stellt. Sie belohnen die hohe Qualität einer redaktionellen Leistung. Und genau diese Qualität ist das zentrale Kriterium für den Erfolg unseres Mediums heute und in Zukunft – gedruckt, online und mobil.

Natürlich muss selbst ein Preis wie dieser mit der Zeit gehen. Seit dem vergangenen Jahr ist es möglich, auch Beiträge einzureichen, die nur online auf den Websites der Zeitungen veröffentlicht wurden. Es versteht sich, dass die Jury an die Online-Beiträge dieselben hohen Maßstäbe angelegt hat wie an die gedruckten Texte.

Und damit bin ich bei dem eigentlichen Anlass unserer heutigen Zusammenkunft, nämlich bei der Freude und dem Privileg, sechs Damen und Herren mit dem Theodor-Wolff-Preis für herausragende journalistische Leistungen auszeichnen zu dürfen.

Sie, liebe Preisträger, haben journalistische Glanzstücke abgeliefert, die über den Tag hinaus wirken. So unterschiedlich die von Ihnen bearbeiteten Themen und Stoffe auch sind: Sie bestechen allesamt durch Kreativität, Beobachtungsgabe, geduldige Recherche, sprachliche Brillanz. Und sie sind authentisch.

Beginnen wir mit dem Kernstück der Zeitungen, mit dem Lokalen. Da hat Jan Haarmeyer für das „Hamburger Abendblatt“ gleichsam Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr mit akribischer Recherche aufgezeigt, wie ein traumatisiertes Pflegekind in der Behördenmühle untergeht, obwohl alle eigentlich nur das Beste wollen. Und Kai Müller bildet für den Berliner „Tagesspiegel“ einen Chor von Stimmen ab, aus dem sich nach und nach ein Streit zwischen zwei jungen Männern und seine tödlichen Folgen herausschälen.

Das sind zwei preisgekrönte Beiträge, die Jury konnte aber über eine ganze Reihe brillanter und preiswürdiger Artikel gerade aus den Lokalteilen unserer Zeitungen urteilen. Gleichwohl hätte ich mir gewünscht, es wären noch deutlich mehr gewesen. Denn besonders im Lokalen können und müssen wir unsere Kompetenz täglich neu beweisen. Hier steht der Marktplatz der Meinungen, der das Gespräch der Bürger in den Städten und Gemeinden bestimmt.

Die lokale und regionale Berichterstattung ist die tragende Säule unseres Mediums. Ich bin der festen Überzeugung, dass jede Lokalausgabe in Deutschland pro Jahr mindestens einen Beitrag veröffentlicht, der in die Hände unserer Jury gehört. Und daher möchte ich die gute Gelegenheit heute Abend nutzen, nicht nur den Journalisten, sondern auch den Damen und Herren in den Chefredaktionen und an der Spitze der Lokalressorts zuzurufen: Schicken Sie uns Ihre besten Artikel, schicken Sie uns Ihre besten lokalen Artikel. Eine wirksamere Werbung für die Qualität unserer Zeitungen gibt es nicht. Die ausgezeichneten Beiträge heute Abend beweisen das auf das Schönste.

Sie können diese Artikel übrigens allesamt und in voller Länge kennenlernen. Sie finden sie auf der Website des Theodor-Wolff-Preises eingestellt. Vor allem können Sie aber die preisgekrönten Artikel auch in Ruhe zuhause nachlesen. Beim Hinausgehen erwartet Sie eine Broschüre mit allen Texten, die wir heute Abend hier auszeichnen.

Dann werden Sie zum Beispiel nachverfolgen, wie sich Jochen Arntz für die „Süddeutsche Zeitung“ dem Leben von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und seiner zweiten Frau Maike Kohl-Richter in Oggersheim zu nähern versucht. Sie werden sich wünschen, dass Andrea Jeska für die „Zeit“ noch sehr viele Menschen trifft - so wie den Mann, der die Wüste aufhielt. Diskussionsstoff wird Ihnen gewiss auch Robin Alexander bieten, der in der „Welt am Sonntag“ den Kampfbegriff „Herdprämie“ nach allen Regeln der Kunst dekliniert: historisch, gesellschaftlich, politisch.

Heute Abend wird auch ein journalistisches Lebenswerk mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Die unabhängige Jury würdigt damit die Arbeit eines großen Europäers und wortmächtigen Autors. Wir sind stolz und glücklich, Sie, sehr geehrter Herr Grosser, heute Abend bei uns zu sehen!

Meine Glückwünsche verbinde ich mit denen der 300 Zeitungsverlage, die den Theodor-Wolff-Preis tragen. Sie gelten dem Publizisten und politischen Kopf, der sich als streitbarer Intellektueller einen Namen gemacht hat - in Deutschland, dem Land seiner Geburt, und in Frankreich, das ihm Heimat wurde, als er 1933 mit seiner Familie vor den Nazis fliehen musste.

Sie, sehr geehrter Herr Grosser, haben sich in der Nachkriegszeit für die deutsch-französischen Beziehungen eingesetzt und gelten als einer der intellektuellen Wegbereiter des Elysée-Vertrags, dessen 50-jähriges Jubiläum Deutschland und Frankreich im Frühjahr begehen konnten. Ich bin sicher: Ihre Vermittlerrolle vom einen Land zum anderen wird heute ebenso sehr gebraucht wie damals.

Herzlich willkommen auch Ihnen, sehr geehrter Herr Primor. Wir freuen uns sehr, dass Sie unserer Bitte gefolgt sind und heute die Laudatio halten auf diesen Autor, akademischen Lehrer, Denker, Redner. Wir sind gespannt, sehr geehrter Herr Primor, auf IhreWorte.

Mein Glückwunsch gilt nicht nur den Preisträgern, sondern auch den Redaktionen und Verlagen, die hinter diesen Autoren stehen und damit die Rahmenbedingungen für solch herausragende Arbeiten schaffen. All dies geschieht in schwierigen Zeiten für unsere Branche. Wir stehen in einem langanhaltenden Transformationsprozess. Die gedruckten Auflagen gehen zurück, während sich digitale Erlösmodelle erst langsam etablieren. Immer mehr Medien konkurrieren um ihren Anteil von einem stagnierenden Werbemarkt. Obendrein haben sich die Nutzungsgewohnheiten der Menschen stark verändert und verändern sich noch.

Die positive Nachricht angesichts dieser Umbruchsituation lautet: Unsere Zeitungen erzielen hohe Reichweiten auf allen Kanälen. Noch nie haben so viele Menschen Zeitung gelesen wie heute, gedruckt, online und mobil. Das heißt: Das Publikum will Zeitung, unsere Gesellschaft braucht die Zeitung.

Darum danke ich meinem Vorredner für seine klaren Worte: Auch mich irritiert, wie sich in den vergangenen Wochen und Monaten etliche Zeitungen und Zeitschriften und ganz besonders ein Magazin geradezu darin überboten haben, Journalismus niederzuschreiben.

Damit wir uns recht verstehen: Kritische Selbstreflexion ist wichtig. Auch und gerade im Journalismus. Aber nicht jede Veränderung ist eine Nachricht, nicht jede Nachricht ein großes Ereignis - und so manches Untergangsszenario soll nur den Wettbewerber im Konkurrenzkampf um die Gunst des Publikums beschädigen. Es ist höchste Zeit für ein bisschen mehr Gelassenheit.

Es waren insgesamt 396 Autorinnen und Autoren, die unserer Ausschreibung gefolgt sind. Die Jury hatte also wieder einmal alle Hände voll zu tun. Freilich können immer nur wenige gewinnen. Doch auch in diesem Jahr gab es deutlich mehr preisverdächtige Artikel, wurde die Shortlist lang und länger. Und ich weiß, dass die Jury unter Vorsitz von Evelyn Roll sehr engagiert über die Besten der Besten diskutiert hat.

Ich komme nun zurück auf das Ereignis, das uns hier zusammengeführt hat, nämlich die Auszeichnung der Besten des Jahres 2012. Ich wünsche uns allen einen unterhaltsamen, einen inspirierenden Abend und gebe das Wort jetzt an Jörg Thadeusz, der uns durch das Programm führen wird.

Anzeige: Glückwunsch an die Preisträger

Wir gratulieren den Preisträgern.

Sie haben journalistische Glanzstücke geliefert – brillant in Sprache, Stil und Form, Zeugnisse einer demokratischen und gesellschaftspolitischen Verantwortung.

Sie stehen damit in der Tradition von Theodor Wolff (1868-1943), dem einstigen Chefredakteur des legendären „Berliner Tageblatts“.

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Anzeigen-Grafik der TWP-Preisträger 2013
BDZV

Die nominierten Arbeiten werden jedes Jahr in einer Dokumentation veröffentlicht, die zur Preisverleihung erscheint. Die Broschüre der nominierten Beiträge zum Theodor-Wolff-Preis kann auf dieser Seite als PDF heruntergeladen oder in gedruckter Form bestellt werden.

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